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Neu: Bildtafel: Beifuß-Ambrosie im blühenden Zustand


Merkmale der Beifuß-Ambrosie

Die Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie breitet sich als einjährige Art über Samen aus und stirbt jedes Jahr nach den ersten stärkeren Frösten ab. Die Art kann auf nährstoffreichen und gut mit Wasser versorgten Böden bis zu 2 m groß werden. Auf sehr mageren und/oder trockenen Standorten bleibt die Beifuß-Ambrosie aber erheblich kleiner (teils nur 10 cm groß). Aber auch die kleinen Pflanzen gelangen zur Blüte und bilden Samen. Typischerweise sind die Sprossachsen der Pflanze stark verzweigt.


Blätter

Die Blätter sind typischerweise zweimal fiederschnittig und beiderseits grün. Die Blätter können denen des Gemeinen Beifußes (Artemisia vulgaris) ähnlich sehen, dessen Blätter aber Unterseits silbrig-grau sind. Blatt des Gemeinen Beifußes
Die Blattgestalt kann sehr stark variieren, bis zu fast ungeteilten Blättern.


Blütenstände

Die Blüten sind getrennt geschlechtlich. Die männlichen Blüten-Köpfe entwickeln sich am Ende der Sprossachse sowie der Seitenzweige und sind hier traubig angeordnet. Daher rührt auch der deutsche Name „Traubenkraut“, der von einigen Autoren verwendet wird.
Wenn die Beifuß-Ambrosie genügend Platz hat und voll besonnt ist, wächst sie stark in die Breite. Typisch ist die kerzenleucherartige Anordnung der Blütenstände.


Blütenstand

Blütenstand

Als windblütige Art produziert die Beifuß-Ambrosie eine große Menge an Pollen. Die Beifuß-Ambrosie ist eine Kurztagspflanze und blüht erst relativ spät im Jahr. Die Hauptblütezeit liegt zwischen August und Oktober, einzelne Pflanzen beginnen aber bereits im Juli zu blühen. Bei manchen, vor allem gemähten, Pflanzen wurden Blüten bis zum ersten Frost im November beobachtet. Weibliche Die Blüten-Köpfe sind einblütig, sitzend und befinden sich am Grund des männlichen Blütenstandes oder in den Achseln der oberen Blätter.


Weibliche Blüten

Weibliche Blüten-Köpfe sind einblütig, sitzend und befinden sich am Grund des männlichen Blütenstandes oder in den Achseln der oberen Blätter. Zur Blütezeit ragen die fädigen Narben aus der Blüte heraus (Bild).


Zur Blütezeit ragen die fädigen Narben aus der Blü

Männlicher Blütenköpfe

Der männliche Blütenstand besteht aus zahlreichen männlichen Blütenköpfen, die schirmartig aussehen. Die Blütenköpfe vereinigen um die 10 männliche Blüten, die sich an der Unterseite der "Schirme" befinden. Die Blüten produzieren nur Pollen. Blütenblätter sind mit bloßem Auge nicht sichtbar. Die gelbliche Farbe kommt durch die Pollen, bzw. die Pollensäcke (Behälter der Pollen) zustande. Jede Blüte besteht aus 5 Pollensäcke, die zur Blütezeit ihren zahlreichen Pollen abgeben. Die an den Steieln hängenden "Schirmchen" sind gelungene Konstruktionen um die Pollen wirkungsvoll an den Wind abzugeben.
Siehe rasterelektronenmikroskopische Aufnahme.


Die männliche Blütenköpfe sehen schirmartige aus

Entwicklung

Die Beifuß-Ambrosie entwickelte sich im Frühjahr zunächst sehr langsam . Die Hauptwachstumszeit setzte erst Mitte/Ende Juni ein. Dann entwickelten sich die Pflanzen rasch und bildeten meist bis Anfang August Blüten aus. Eigene Untersuchungen zum Wachstumsverlauf der Beifuß-Ambrosie, die in einem Versuchsbeet im Botanischen Garten der Universität Frankfurt zwischen März und August 2005 durchgeführt wurden, haben diesen Entwicklungsverlauf bestätigt (Grafik siehe unten).


Sämling der Beifuß-Ambrosie

Früchte

Die Frucht (Achäne) ist etwa 2,5 mm breit, 3,5 mm lang und im oberen Bereich etwa 2 mm ausgezogen. Sie enthält einen einzigen Samen. Bei einer großen Pflanze wurden bis zu 62.000 Samen nachgewiesen, eine durchschnittlich große Pflanze produziert ca. 3000 bis 4000 Samen. Die Samen der Beifuß-Ambrosie sind sehr lange im Boden lebensfähig und können nach 39 Jahren noch keimen. Die Art ist in ihrer Wuchsgröße, Blattmorphologie und Behaarung sehr variabel.


Die Früchte sind etwa 3,5 mm lang

Wuchsbedingungen

Die Beifuß-Ambrosie ist eine licht- und wärmeliebende Pflanze, die zugleich auch ausreichende Niederschläge im Sommer benötigt. Daher fehlt sie im sommertrockenen Mittelmeerraum und in den Alpen. Entlang von Straßenrändern kann sie auch in trockenere Gebiete vordringen, da diese Standorte durch die Wassersammelfunktion der Straßenfläche besser mit Wasser versorgt sind. Sie benötigt zur Entwicklung und Fruchtreife eine ausreichend lange Vegetationsperiode. Als konkurrenzschwache Ruderalart benötigt sie für die Keimung offene Bodenflächen. Ihre bevorzugten Lebensräume sind Straßenbankette/ränder, Ruderalstandorte (Schutthalden, Mülldeponien), Industriegelände, Hausgärten, Vogelfutterplätze, Äcker.


Vorkommen am Straßenrand bei Mannheim

Wachstumsverlauf der Beifuß-Ambrosie

Das Hauptwachstum beginnt erst Ende Juni (Kulturversuch im Botanischen Garten der Universität Frankfurt)


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